Du hast es versucht.
Du hast dich zusammengerissen, reflektiert, gelesen, vielleicht sogar gecoacht oder therapiert.
Eigentlich weißt du längst, woher deine Muster kommen. Du kennst deine Trigger. Du hast Werkzeuge erhalten.
Und doch passiert es immer wieder.
Stress. Grübeln. Rückfall. Emotionales Essen. Das laute „Ich will nicht mehr so!“ – und das leise Gefühl danach: „Ich kann’s wohl einfach nicht.“

Wenn du genau da stehst, dann bitte:
✨ Halt kurz inne.
Du hast nicht versagt.
Du hast nur den falschen Hebel benutzt.
Warum klassische Veränderung oft nicht wirkt:
In der Persönlichkeitsentwicklung arbeiten wir fast immer mit dem sogenannten Top-Down-Ansatz:
Wir nehmen ein konkretes Problem – sagen wir, du isst abends, obwohl du keinen Hunger hast – und versuchen, es mit klugen Methoden zu lösen:
Erkenntnisse. Strategien. Glaubenssatzarbeit. Selbstreflexion.
Das alles ist wertvoll.
Manchmal verändert es sogar viel.
Aber oft passiert das hier:
Du bearbeitest ein Thema – und ein paar Wochen später sitzt du wieder da und denkst: „Schon wieder das gleiche Muster.“ Und das macht etwas mit uns.
Es frustriert. Es schwächt. Und häufig zweifelst du am Ende an dir selbst.
🎯 Viele Menschen wollen ihre alten Muster durchbrechen – aber sie greifen immer wieder zu den gleichen Werkzeugen, die sie nur kurzfristig entlasten.
Was, wenn dein System gar kein Problem hat – sondern nur eine alte Programmierung?
Der Top-Down-Ansatz greift bewusst in ein konkretes Thema ein.
Doch dein inneres System funktioniert nicht problemorientiert, sondern musterorientiert.
Wenn du ein Problem „wegcoacht“, bleibt das zugrunde liegende Reaktionsmuster trotzdem aktiv – und sucht sich einfach die nächste Bühne.
🎯 Emotionales Essen kann durch Grübeln ersetzt werden.
🎯 Das Gedankenkarussell wird zu Erschöpfung.
🎯 Und irgendwann fängt alles wieder von vorne an.
Der Bottom-Up-Ansatz: Dein System neu ausrichten – statt Symptome bekämpfen
In meinem eigenen Weg durfte ich eine ganz neue Erfahrung machen:
den Bottom-Up-Ansatz.
Er funktioniert ganz anders:
Nicht durch Willenskraft.
Nicht durch bewusste Analyse.
Sondern durch sanfte, systemische Veränderung, die tief in unser unbewusstes Nervensystem hineinwirkt.
Bodo Deletz nennt es in seinen Büchern:
„Nicht das Problem verändern – sondern das System, das Probleme erschafft.“
Und genau das habe ich erlebt.
Ich habe nicht an meinem emotionalen Essen gearbeitet.
Ich habe mein System neu lernen lassen, wie ich mit unangenehmen Gefühlen neu umgehen kann. Ohne sie zu verdrängen. Und ohne jedes einzelne Thema gezielt zu analysieren.
Und plötzlich war da etwas anders.

Veränderung, die bleibt – auch dort, wo du gar nicht gesucht hast
Das vielleicht Erstaunlichste war:
Ich habe auch an ganz anderen Stellen eine Veränderung gespürt.
Früher war ich z. B. sehr empfänglich für die Gefühle anderer Menschen. Ich fühlte mit – manchmal so stark, dass es mich regelrecht erschöpfte.
Heute fühlt sich mein Mitgefühl klarer und leichter an.
Ich kann bei mir bleiben, ohne mich abzuschotten.
Und das ganz ohne gezielte Arbeit daran.
Mein System hat einfach neu bewertet, was für mich sicher und stimmig ist.
Nicht, weil ich es wollte – sondern weil es gelernt hat, anders zu funktionieren.
Top-Down vs. Bottom-Up – der Unterschied auf einen Blick:
Top-Down:
- Ich verändere ein Problem
- Ich analysiere
- Ich kontrolliere
- Ich kämpfe
- Ich muss mich erinnern
Bottom-Up:
- Ich verändere mein System
- Ich integriere
- Ich lasse zu
- Ich erlaube
- Mein System reagiert neu
Du bist nicht das Problem. Du bist der Schlüssel. 🗝️
Wenn du bisher gedacht hast: „Ich krieg das einfach nicht hin“, dann liegt es vielleicht nicht an dir – sondern an der Methode. Denn um alte Muster durchbrechen zu können, braucht es nicht mehr Disziplin – sondern einen neuen Zugang.
Willst du diesen Weg selbst erleben?
Ich habe einen kostenlosen Selbstcoaching-Leitfaden entwickelt, der dir zeigt, wie du erste sanfte Schritte in den Bottom-Up-Prozess gehen kannst – liebevoll, alltagstauglich und ganz in deinem Tempo.

Hi Silke, dein Artikel trifft den Nagel auf den Kopf: Top-Down hilft oft nur kurz, weil es Symptome bekämpft, nicht die Wurzel. Der Bottom-Up-Ansatz klingt erfrischend – das Nervensystem neu programmieren, ohne zwanghaft zu analysieren? Genial! Deine Erfahrung mit emotionalem Essen und Mitgefühl zeigt, wie tiefgreifend das wirkt.
Gruß
Daniel